Gibt es bei der Schuppenflechte Ernährungsempfehlungen? Was sagen Studien zu Ernährung bei Schuppenflechte? Wie Psoriasis und Ernährung zusammenhängen stelle ich dir in diesem Artikel vor.
Was ist Schuppenflechte & welche Ursachen gibt es?
Psoriasis vulgaris ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Haut. Sie ist eine Autoimmunerkrankung bei der Zellen des Immunsystems gegen das eigene Hautgewebe arbeiten und so eine Entzündung in der Haut verursachen. Es entstehen typischerweise scharf begrenzte Plaques auf der Haut, die mit weißen Schuppen bedeckt sind. Allerdings gibt es mehrere Arten wie sich die Schuppenflechte manifestieren kann: Von punktförmigen Rötungen über Nagelbefall bis zum Befall des gesamten Körpers. Über 100 Millionen Menschen sind weltweit von der Erkrankung betroffen.¹
Normalerweise dauert es ca. 4 Wochen von der Entstehung bis zur Abstoßung hornschichtbildender Zellen (Keratinozyten). Bei Schuppenflechte ist dieser Prozess beschleunigt und es entstehen Schuppen.
Die Schuppenflechte ist genetisch veranlagt, das zeigt sich daran, dass es familiäre Häufungen von Krankheitsfällen gibt. Außerdem wurden genetische Marker identifiziert, die mit Psoriasis assoziiert sind. Des Weiteren tragen Umweltfaktoren zur Entstehung der Erkrankung bei.¹
Mögliche Triggerfaktoren
Rauchen
In einer Meta-Analyse mit rauchenden und nicht rauchenden PatientInnen konnte gezeigt werden, dass aktive RaucherInnen, als auch ehemalige RaucherInnen ein höheres Risiko haben an Schuppenflechte zu erkranken. Möglicherweise kommt es durch verschiedene Mechanismen wie z.B. oxidativer Stress und freie Radikale beim Rauchen zu einem Zusammenhang mit Schuppenflechte. Allerdings konnte keine Aussage bezüglich der Anzahl der Zigaretten pro Tag getroffen werden.²
Alkoholkonsum
Ein Möglicher Trigger für Schuppenflechte könnte der Alkoholkonsum sein: Einige Studien kamen zum Schluss, dass der Alkoholkonsum bei Patienten und Patientinnen mit Schuppenflechte höher ist als in der Gesamtbevölkerung. Es ist aber unklar, ob Alkohol wirklich ein Risikofaktor für Psoriasis ist oder eher eine Konsequenz der Erkrankung.³
Ernährung und Schuppenflechte
Übergewicht
Ein Zusammenhang zwischen Adipositas und Schuppenflechte wurde schon in mehreren Studien festgestellt. Auch die Schwere der Erkrankung hing mit dem Übergewicht zusammen.⁴ Die Effekte von Gewichtsreduktion auf Psoriasis sind allerdings noch unklar:
Einerseits zeigte eine Studie, dass dauerhafter Gewichtsverlust günstige Effekte auf die Schwere der Psoriasis hat.⁵ Auf der anderen Seite war bei hypokalorischer (=energiereduzierter) Ernährung in einer Studie keine wesentliche Besserung der Erkrankung zu vermerken.⁶
Fettsäuren
Da Omega-3-Fettsäuren anti-entzündlich wirken, wird diskutiert, ob sie bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden können.
Bei einer kleinen Studie war es der Fall, dass sich bei PatientInnen mit Omega-3-Fettsäure-Kapseln eine Verbesserung der Schuppenflechte zeigte. Möglicherweise könnte es ein Ansatz für eine unterstützende Therapie sein, sodass die Dosierung anderer Medikamente erniedrigt werden könnte. Dazu werden aber noch weitere Studien gebraucht, um solche Therapien aufzubauen.⁷
Verzicht auf Gluten in der Nahrung
In einer Meta-Analyse wurde aufgeführt, dass Psoriasis PatientInnen ein höheres Risiko haben Antigliadin Antikörper zu besitzen. Diese sind auch bei gluteninduzierter Enteropathie (Zöliakie) erhöht. Zwei Studien zeigten einen Zusammenhang zwischen Antikörpern und der Schwere der Erkrankung.⁶
Allerdings waren die Teilnehmerzahlen der Studien zum Teil sehr klein, was die Aussagekraft einschränkt. Zudem macht Verzicht auf Gluten nur Sinn, wenn auch Antikörper bzw. Symptome vorhanden sind.
Fazit Ernährung bei Schuppenflechte
Eine „Psoriasis-Diät“ ist nicht bekannt, aber einige Faktoren scheinen die Erkrankung zu verbessern bzw. zu verschlechtern.
Eher günstig bei Psoriasis | Eher ungünstig bei Psoriasis |
Omega-3-Fettsäuren | Rauchen |
Verzicht auf Gluten in der Nahrung | Übergewicht |
↳ nur bei Symptomen oder Antikörpern | Alkoholkonsum |
Empfohlene Beiträge:
Quellen:
²Armstrong, A., Harskamp, C., Dhillon, J. and Armstrong, E. (2014), Psoriasis and smoking: a systematic review and meta-analysis. Br J Dermatol, 170: 304-314. https://doi.org/10.1111/bjd.12670
³ Brenaut, E., Horreau, C., Pouplard, C., Barnetche, T., Paul, C., Richard, M., Joly, P., Maître, M.L., Aractingi, S., Aubin, F., Cribier, B., Jullien, D., Ortonne, J.P., & Misery, L. (2013). Alcohol consumption and psoriasis: a systematic literature review. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, 27.
⁴ Debbaneh M, Millsop JW, Bhatia BK, Koo J, Liao W. Diet and psoriasis, part I: Impact of weight loss interventions. J Am Acad Dermatol. 2014 Jul;71(1):133-40. doi: 10.1016/j.jaad.2014.02.012. Epub 2014 Apr 4. PMID: 24709272; PMCID: PMC4065614.
⁵ Jensen P, Christensen R, Zachariae C, Geiker NR, Schaadt BK, Stender S, Hansen PR, Astrup A, Skov L. Long-term effects of weight reduction on the severity of psoriasis in a cohort derived from a randomized trial: a prospective observational follow-up study. Am J Clin Nutr. 2016 Aug;104(2):259-65. doi: 10.3945/ajcn.115.125849. Epub 2016 Jun 22. PMID: 27334236.
⁶ Del Giglio M, Gisondi P, Tessari G, Girolomoni G. Weight reduction alone may not be sufficient to maintain disease remission in obese patients with psoriasis: a randomized, investigator-blinded study. Dermatology. 2012;224(1):31-7. doi: 10.1159/000335566. Epub 2012 Mar 27. PMID: 22456343.
⁷ Adil, M., Singh, P.K., & Maheshwari, K. (2017). Clinical evaluation of omega-3 fatty acids in psoriasis.
⁸ Bhatia BK, Millsop JW, Debbaneh M, Koo J, Linos E, Liao W. Diet and psoriasis, part II: celiac disease and role of a gluten-free diet. J Am Acad Dermatol. 2014 Aug;71(2):350-8. doi: 10.1016/j.jaad.2014.03.017. Epub 2014 Apr 26. PMID: 24780176; PMCID: PMC4104239.
Foto von Linda Prebreza pexels
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